Eduard Mörike

1804–1875

In Ludwigsburg, dem schwäbischen Potsdam als Sohn eines Arztes geboren, kam der Knabe mit vierzehn Jahren, nach dem Tod des Vaters nach Stuttgart, mit achtzehn bezog er die Universität in Tübingen, sechs Jahre später war der Theologe fertig, da war er grade 22. Mit dreißig trat er als Pfarrherr in Cleversulzbach an, blieb da für zehn Jahre und – zog weiter. Nach Mergentheim etwa, wo er die Gattin fand, und schließlich 1850 wieder nach Stuttgart, als Literaturlehrer. Da endet dann auch der Lebensbogen des erzschwäbischen Dichters. „Abseits von allen Zeitstürmen saß in Kleversulzbach in Schwaben unter der Pfarrhauslinde, behaglich seine lange Pfeife rauchend, im bunt beblümten Schlafrock mit den goldnen Quasten: Eduard Mörike. Wie Büchner von Körner, so ist sein helles Gestirn von der Wolke eines Geibel beschattet worden, und bis ans Ende des 19. Jahrhunderts haben wenige gewußt, was hinter dem biederen Pfarrer von Kleversulzbach steckt.“ (Klabund).

Versäumt hat der was Schönes, der nicht eine gute Kollektion seiner Gedichte unter grünem Blätterdach gelesen hat, sowie das Stuttgarter Hutzelmännlein, dazu den Maler Nolten und die romantische Novelle Mozart auf der Reise nach Prag. So viel Zeit soll sein.

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