Alan Levy

1932–2004

Alan Levy, geb. 1932 in New York City, beginnt seine publizistische Laufbahn als Reporter und schreibt in den sechziger Jahren vor allem für das Life-Magazin. 1967 zieht er mit seiner Familie nach Prag, um dort in Zusammenarbeit mit Jiří Šlitr und Jiří Suchý Stücke der beiden populären tschechischen Bühnenkünstler für den Broadway zu adaptieren. Dieses Vorhaben erfährt jedoch mit den Ereignissen des Jahres 1968 eine jähe Unterbrechung. Levy wird Augenzeuge und Chronist des Prager Frühlings. 1971 entdeckt die kommunistische Regierung Manuskriptteile des vorliegenden Buches, und Levy wird als westlicher Agent mitsamt seiner Familie des Landes verwiesen. Die nächsten zwanzig Jahre lebt er in Wien, wo er für Zeitungen wie The New York Sunday Times und The International Herald Tribune schreibt. 1990 schließlich kehrt er nach Prag zurück und wird 1991 Mitbegründer und Chefredakteur der Prague Post, der wohl renommiertesten, mittlerweile freilich eingestellten englischsprachigen Zeitung Osteuropas.

Levy ist für seine differenzierten Länderportraits, aber auch für seine Texte zu modernen Musikstücken mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt worden, so z.B. 1986 mit dem Wiener Ernst-Krenek-Preis. Für seine Bestseller-Biographie über Simon Wiesenthal (Die Akte Wiesenthal, 1995), seine letzte deutschsprachige Veröffentlichung vor Verlorener Frühling, wurde Levy von der „American Society of Journalists and Authors“ zum „Author of the Year“ gewählt.

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